Community Spotlight – SightlessKombat
Viele Piraten vollbringen halsbrecherische Heldentaten auf den sieben Weltmeeren, aber einige setzen bei all dem noch einen drauf, indem sie das verkörpern, was uns Piraten am meisten am Herzen liegt: den Piratencodex! Einer dieser Piraten ist Accessibility Consultant SlightlessKombat, der gemeinsam mit anderen sicherstellt, dass jeder mitspielen kann, der möchte – als blinder Spieler, der gerade erst den Status „Piratenlegende“ erreicht hat, sind wir davon überzeugt, dass er nicht nur bestens geeignet ist, um über dieses Thema zu sprechen, sondern ein Community Spotlight in seinem Falle mehr als überfällig ist!
[F]: Kannst du uns ein wenig darüber erzählen, wie du zum Gaming gekommen bist?
[A]: Bevor ich antworte, würde eins gerne vorwegschicken: Ich verwende den Ausdruck „Spieler ohne Sicht“, da die vom Gesetzgeber definierte „Blindheit“ auch bedeuten kann, dass eine verminderte oder stark eingeschränkte Sicht vorliegt, was bei mir nicht der Fall ist. Was bedeutet: Ich konnte noch nie irgendetwas sehen.
Trotzdem spiele ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Meine ersten Erinnerungen drehen sich um Spiele wie Fighter Pilot, bei denen ich, ohne zu wissen, wozu die Tasten gut sind, oftmals einfach den Flieger im Sturzflug in unbekanntes und sprichwörtlich „unsichtbares“ Terrain steuerte. Das war natürlich lange, bevor ich wusste, wie unterstützende Anwendungen wie Screenreader funktionieren (Software, die angezeigten Text, Steuerungen und andere Elemente bei korrekter Kennzeichnung in Sprache umwandeln, so dass ich zum Beispiel auf Forenbeiträge reagieren kann).
Dann entdeckte ich Audio-Games, also Spiele, die speziell für Sehbehinderte entwickelt wurden und fast ausschließlich über den Ton gesteuert werden. Schließlich landete ich bei Konsolenspielen, da sie in meinem Freundeskreis angesagt waren. Seitdem spiele ich eigentlich eine Kombination aus beidem, wobei ich hauptsächlich zu Konsolen- und Mainstreamtiteln tendiere.
[F]: Warst du schon vor Sea of Thieves ein Fan von Rare? Gibt es irgendwelche Spiele von Rare, die du besonders gerne magst?
[A]: Ich hatte schon vor Sea of Thieves von Rare gehört. Ich meine, ich habe sogar ein oder zwei ihrer Kinect-Titel gespielt. Allerdings kenne ich sie wohl vor allem durch Killer Instinct und der anschließenden Neuauflage für Xbox One im Jahr 2013 (die ich ein paar Jahre nach ihrer Veröffentlichung gespielt habe).
Es ist wirklich schade, dass ich all die zurückliegenden Titel dieses Entwicklers ohne Unterstützung nicht erleben kann. Immerhin haben viele von ihnen Kultcharakter und in puncto Gameplay und Audiodesign Maßstäbe gesetzt. Aber genau darum geht es bei der ganzen Diskussion ja gerade.
[F]: Welche anderen Spiele spielst du gerade? Hast du irgendwelche Favoriten?
[A]: Ich sortiere Spiele nicht gerne in Ranglisten ein, da sie sich so schnell ändern können. Normalerweise spiele ich mehrere Titel gleichzeitig. Nicht weil ich mir nicht die Zeit nehmen möchte, um sie nacheinander durchzuspielen, sondern weil ich bei den allermeisten Spielen Unterstützung benötige, da sie unabhängig von der Plattform nicht über genügend Barrierefreiheit verfügen.
Was barrierefreie Spiele anbelangt, habe ich gerade Control abgeschlossen und bin auf dem besten Weg, bei Spider-Man Platinstatus zu erreichen. Außerdem beschäftige ich mich mit Dead Space 2, das mir mittlerweile sehr gut gefällt, nachdem einige Schwierigkeiten beim Spiel (das ich auch im Stream gespielt habe) behoben oder beseitigt wurden.
Neben diesen Titeln und The Last Of Us spiele ich natürlich auch Sea of Thieves mit einer Stammcrew im Rahmen meiner Tätigkeit als Xbox Ambassador sowie außerdem Gears 5 und Forza Horizon 5, um nur einige zu nennen. Ob ich einen Titel spiele oder nicht, hängt maßgeblich von der Barrierefreiheit ab und davon, wie viel Spaß ich auch ohne diese Funktionen am Spiel habe und ob ich Leute finde, die mich bei meinen Abenteuern begleiten wollen.
Gerade die Möglichkeit, die wildesten Abenteuer zu erleben, ist es ja, was neue Piraten auf die Sea of Thieves hinauszieht.
[F]: Was hat dich zu Sea of Thieves und dessen Community geführt?
[A]: Meine Reise bei Sea of Thieves begann auf der E3 2017. Dort hatte ich auch die großartige Gelegenheit, mich mit einigen Leuten aus dem Rare-Team, die vor Ort waren, zu unterhalten. Ich fragte irgendetwas in der Richtung: „Was kann ich als Spieler ohne Sicht in eurem Spiel machen?“ Einer der Entwickler sah mich an, dachte einen Augenblick nach und meinte dann: „Na ja… du könntest doch das Schiff steuern, oder nicht?“
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts vom Spiel selbst gesehen außer vielleicht den Ankündigungstrailer. Ich musste also erst mal spontan loslachen, als ich das hörte. Es hörte sich einfach zu lächerlich an. Aber ich war auf jeden Fall daran interessiert herauszufinden, wie sich die Dinge entwickeln.
Wie sich herausstellte, war das Steuern eines Schiffs gar nicht so lachhaft, wie man annehmen möchte, immerhin war die Handhabung des Steuerrads schon damals ein Hauptbestandteil des Spiels. Das bedeutete, dass ich beim Spielen in einem Team selbst etwas beitragen konnte. So etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt.
Anfangs wusste ich nicht, was ich so anstellte, und habe wahrscheinlich auch einige Spieler bei meiner Jungfernfahrt schier zur Verzweiflung getrieben (bei der wir zwischen mindestens zwei Schiffen durchfuhren, die sich gerade ein riesiges Gefecht lieferten). Als wir dann noch mitbekamen, dass einer aus unserer Crew beim Navigieren die Karte aus Versehen falsch herum gehalten und dabei unseren gesamten Grogvorrat geleert hatte, war alles vorbei.
[F]: Du wurdest erst gerade zur Piratenlegende ernannt. Herzlichen Glückwunsch! Wie hat dir die Reise gefallen und wie lang dauerte sie?
[A]: Insgesamt gut dreieinhalb Jahre (ich spiele seit Tag 1 des Verkaufsstarts im Einzelhandel), aber nur phasenweise, weil es gar nicht so einfach war, Crews zu finden, die regelmäßig spielen wollten und wussten, wie man mit mir im Team spielt (also meine Stärken und Grenzen kannten).
Spielern ständig erklären zu müssen, dass, nein, ich kein Troll bin, und ja, ich absolut nichts sehen kann, war manchmal ziemlich ermüdend und frustrierend. Auf der anderen Seite war diese Erfahrung manchmal auch sehr bereichernd, wenn Leute langsam verstanden, wie die Dinge aus einer Perspektive funktionieren, von der sie nicht mal unbedingt wussten, dass sie überhaupt existiert.
Die Reise war also lang und anstrengend, hatte aber auf jeden Fall auch ihre fantastischen und unterhaltsamen Momente. Bei allen Crews und Piraten, die mich auf meiner Reise zur Piratenlegende unterstützt haben, darunter auch Leute aus dem Entwicklerteam von Sea of Thieves, mit denen ich großartigerweise mal streamen durfte, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.
Besonders erwähnen möchte ich hier auch Shaysters, eine weitere Piratenlegende, die ebenfalls ohne Sicht spielt. Wir haben gleichzeitig um den Status als Piratenlegende gekämpft. Ich hatte großes Glück und wurde Erster. Es war ein großartiger, fairer Wettkampf. Ich freue mich, dass sich da draußen mehrere Spieler ohne Sicht ihren Rang ergattern und damit beweisen, dass man mit den richtigen Leuten und barrierefreien Elementen in Spielen wie diesem viel erreichen kann, wenn man genug Zeit und Mühe investiert.
Und was als Nächstes anliegt? Ich will bei „Ruf des Jägers“ Stufe 50 erreichen, was wahrscheinlich eine ganze Zeit dauern wird. Allerdings wird diese mühselige Arbeit auch recht entspannend ausfallen, vor allem da ich sie zum großen Teil allein bewältigen kann – zumindest das eigentliche Fangen von Fischen.
Wie es guter alter Brauch ist, hat sich die Crew in ein violettes Outfit geworfen, als SightlessKombat zur Piratenlegende wurde.
[F]: Wie gefallen dir die Schlachten bei Sea of Thieves, die Gefechte gegen Flameheart und seine Flotte und andere Weltereignisse?
[A]: Bei Seegefechten bin ich ja hauptsächlich der Steuermann. Beim eigentlichen „Handgemenge“ mische ich eher weniger mit. Das ist die Aufgabe meiner Crew. Wenn es noch mehr Barrierefreiheit gäbe und ich das Schiff navigieren könnte (ohne beim Fahren beispielsweise an der Geometrie hängenzubleiben) und zielen könnte (ohne dass ich erst auf Rufe meiner Crew warten muss, die mir sagen, wohin ich zielen muss), könnte ich auch bei Seegefechten eine aktivere Rolle übernehmen.
Dasselbe gilt im Grunde auch für die Weltereignisse. Entweder laufe ich unter Deck oder navigiere meine Crew über das Steuerrad aus irgendeinem Schlamassel heraus, aber das hängt alles von der Teamdynamik ab. So gerne ich selbst kämpfen würde (was ich leider nicht kann), tragen Soundeffekte und Soundtrack, die mir sehr gut gefallen, maßgeblich zum Spielerlebnis bei.
[F]: Gibt es ältere Spiele, für die du dir mehr Barrierefreiheit wünschen würdest, oder etwas, was du als Spieler gern erleben würdest, dazu aber noch nicht die Gelegenheit hattest?
[A]: Da die Kosten für eine nachträgliche Barrierefreiheit höher sind als sie von Anfang an miteinzuarbeiten, glaube ich nicht, dass viele ältere Spiele im Nachhinein barrierefrei werden (es sei denn vielleicht bei einem Remaster). Davon abgesehen, sollte ich so eine Liste anfertigen, säßen wir in ein paar Stunden noch hier.
Da wären zum Beispiel die Original-Trilogien von Halo und Gears, die Call of Duty- und Star Wars-Reihen, Forza und andere Sportspiele und und und… Da der Remastering-Trend kein Ende zu nehmen scheint, könnten die Entwickler durchaus Barrierefreiheit in diese Spiele miteinbauen, selbst wenn sie anfangs nicht vorgesehen war. Schließlich gibt es nichts Besseres, als wenn die alten Fans auch noch das Remaster spielen, oder? Dank der neuen Funktionen könnten so viele Spieler wie nur möglich Spaß an den Spielen haben, auch diejenigen, die nichts sehen können.
Am häufigsten ist SightlessKombat am Steuerrad anzutreffen.
[F]: Als Accessibility Consultant glaubst auch du an den Grundsatz, dass es „für alle ein Gewinn ist, wenn jeder spielen kann“. Kannst du uns einige Beispiele für Spiele nennen, bei denen du mitgeholfen hast, ein höheres Potential in puncto Barrierefreiheit zu erreichen?
[A]: Ich habe mittlerweile viele Studios, Entwickler, Publisher und weitere Kunden weltweit beraten und ihnen einen Einblick in meine „Sichtweise“ verschafft. Besonders stolz hat mich in letzter Zeit gemacht, dass ich von The Coalition eingeladen wurde, mit ihnen am Navigation Ping für den Escape-Modus von Gears 5 (abgekürzt: Escape Ping) zu arbeiten.
Ich hatte Escape ja schon mit Unterstützung gespielt. Dass ich diesen Modus jetzt in absehbarer Zukunft ohne Unterstützung spielen können sollte, war natürlich unglaublich. Was mich aber wirklich umgehauen hat, war die Überraschung und Dankbarkeit in den Gesichtern anderer sehbehinderter Spieler, nachdem die Funktion erhältlich war. Endlich konnten sie ohne fremde Hilfe einen Modus spielen, der für sie vorher nicht zugänglich war.
Dasselbe gilt auch für Sea of Thieves. Natürlich ist es noch nicht barrierefrei genug für einen sehbehinderten Spieler, um komplett unabhängig spielen zu können, aber mit einer tollen Crew im Rücken kannst du dich definitiv als Teil eines durchschlagskräftigen Teams fühlen. Piraten wie Shaysters zeigen zu können, wie man angelt, und sie dazu zu ermuntern, um dann anschließend großartige Geschichten von haarsträubenden Dingen zu hören, die sie auf ihren Seefahrten erlebt haben, wärmt mir das Herz. Ich hoffe inständig, dass sehbehinderte Piraten wie ich mit vermehrter Barrierefreiheit mehr Handlungsmöglichkeiten und -freiheiten bekommen, damit sie sich wie alle anderen Piraten ihren Weg durch die Wellen bahnen können.
Abgesehen von direkter Mitwirkung an bestimmten Spielen, habe ich auch so viele Leute wie möglich versucht dazu zu ermuntern, ihren Postings auf Social Media alternative Texte hinzuzufügen. Bei Unternehmen könnten das zum Beispiel Bilder in Beiträgen und Marketingtexten sein. Dann könnten alle (auch bei der Verwendung eines Screenreaders) erfahren, was in diesen visuell wichtigen Inhalten dargestellt wird. Außerdem habe ich mit verschiedenen Leuten die Möglichkeit diskutiert, Audiobeschreibungen hinzuzufügen, um Trailer, Filmsequenzen und Videos zu beschreiben. Das wäre unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle dasselbe erleben können, unabhängig davon ob sie sehen können oder nicht.
Dass ich meine Erfahrungen präsentieren kann, ist für mich eine große Bereicherung. So kann ich nicht nur spielen und Spiele loben, sondern auch darauf hinweisen, wo Verbesserungsmöglichkeiten vorliegen. Manchmal kommen Entwickler sogar direkt in meinen Stream, machen sich Notizen zu meinem Spiel oder befragen mich dazu.
„Es ist für uns alle ein Gewinn ist, wenn jeder spielen kann.“
[F]: Wenn du zurückdenkst, gibt es dann Momente in Sea of Thieves, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind, seit du mit dem Spielen begonnen hast?
[A]: Als ich meinen ersten Fisch gefangen habe? Ganz im Ernst, als mir jemand sagte, „versuch‘s doch mal mit Angeln“, war ich schon sehr skeptisch. Aber dann dachte ich: „Warum eigentlich nicht?“ Irgendwann hatte ich den Bogen raus. Nachdem meine Schnur zu meiner großen Enttäuschung ein paar Mal an der Geometrie hängengeblieben und gerissen war, habe ich irgendwann endlich einen gefangen. Das war wirklich eine tolle Sache, herauszufinden, dass ich das jederzeit ohne fremde Hilfe bewerkstelligen konnte, sobald ich richtig positioniert war.
Thieves' Haven zu durchqueren, ohne unserem Schiff auch nur die kleinste Schramme zuzufügen, war auch so ein Highlight. Ich glaube, die Crew und ich haben damals sogar Screenshots gemacht, um diesen denkwürdigen Moment festzuhalten.
Als wir als Drei-Mann-Crew während der letzten Tage meiner Piratenlegendenmission endlich eine Skelettflotte besiegt und überlebt hatten, was eine ganze Weile gedauert hat, war das ebenfalls ein großer Augenblick für mich. Es war nicht nur bloßes Glück, sondern großartige Teamarbeit, obwohl ich einen der Piraten erst ein paar Tage zuvor über die „Gruppensuche“-Funktion kennengelernt hatte.
[F]: Was sind deine Lieblingsneuerungen in Sea of Thieves im letzten Jahr?
[A]: Jede, die es mir erlaubt, mit weniger Unterstützung und mehr eigener Handlungsfreiheit zu spielen. Abgesehen von der Vereinfachung: Sprachgesteuerte Kompassnavigation mag sich nach wenig anhören, hat aber nicht nur die Art, wie meine Crew und ich das Schiff steuern, verändert, sondern auch meinen eigenen Piraten. Wenn man mit einem Mal „nach Süden abwenden“ rufen kann anstelle von „ein bisschen links, ein bisschen rechts… stopp“, läuft die Sache einfach runder.
[F]: Was ist dein größter Gaming-Erfolg, egal ob in Sea of Thieves oder in einem anderen Spiel?
[A]: Da fallen mir gleich mehrere ein. Abgesehen natürlich von meinem erreichten Rang als Piratenlegende bei Sea of Thieves, was für mich ein großer Erfolg war.
The Last of Us Part II (in getrennten Durchgängen) sowohl im „Grounded“- als auch „Permadeath“-Modus durchzuspielen und damit alle bis zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Trophäen im Spiel abzugreifen. Mir ist kein anderer Spieler ohne Sicht bekannt, der das geschafft hat. Aber vielleicht habe ich ein paar dazu motiviert, es zu versuchen. Das wäre natürlich toll.
God of War ist ein echt harter Brocken, wie ich auf meinem Weg zum Platinstatus feststellen musste. Aber dass ich gegen alle optionalen Walküre-Bossgegner antreten konnte (mit fremder Hilfe in Form von Zurufen und sehr wenigen Eingaben über Parsec, einer Software, mit der nicht-sehbehinderte Spieler über eine Hardware namens Titan 2 auf mein Spiel zugreifen können), war ein für mich bislang beispielloses Erlebnis. Der letzte optionale Bossgegner ist besonders berüchtigt für seine Schwierigkeit. Dass mein nicht-sehbehinderter Copilot per Fernzugriff nur vier oder fünf Mal eingreifen musste und zwar nur, um meine Zielerfassung auf dem Gegner zu halten, und sich ansonsten einfach zurücklehnen und zuschauen konnte, fühlte sich einfach großartig an. Vor allem, als wir den Sieg in der Tasche hatten.
Was Spiele auf der Xbox anbelangt, wäre es wohl sehr nachlässig von mir, Halo 5 Medusa nicht zu erwähnen, eine Karte und ein Modus, die allein über den Ton gespielt werden (obwohl für das Einrichten selbst noch fremde Hilfe erforderlich ist). Gemeinsame Sache mit den anderen nicht-sehbehinderten Spielern machen und Tester spielen zu können, war nicht nur für mich eine großartige Lernerfahrung, sondern sicherlich auch für Spieler mit Sicht, die ein Gefühl dafür bekommen konnten, wie wichtig der Ton ist (alle spielen mit verbundenen Augen).
Schließlich wäre da noch mein Sieg über Ken Lobb (einem der Erschaffer der Killer Instinct-Reihe) bei der Neuauflage des Spiels in zwei separaten persönlichen Sitzungen. Das war nicht nur ein großer Erfolg für mich, sondern meine Fähigkeiten wurden außerdem auf eine harte Probe gestellt. Ich habe zwar beide Spiele gewonnen, aber das heißt noch lange nicht, dass es einfach war.
Ich kann’s kaum erwarten, dass mir Spiele irgendwann genug Handlungsspielraum bieten können, dass ich solche Herausforderungen ohne fremde Hilfe annehmen und gewinnen kann.
Welche Mission steht für SightlessKombat als Nächstes an? Rang 50 bei „Ruf des Jägers“!
[F]: Wenn du dir einen Piraten- und einen Schiffsnamen aussuchen müsstest, welche wären das?
[A]: Captain Silverbeard von der Seaward Shadow.
[F]: Was hast du sonst noch so für Hobbys, abgesehen vom Gaming?
[A]: Ich höre und mache gerne Musik und treffe mich gerne mit Freunden (sowohl beim Sport als auch bei Kunstprojekten – bei Letzteren kann ich sogar meine Gaming-Leidenschaft einfließen lassen). Da ich gerne in Gaming- und Filmwelten eintauche, sammle ich auch verschiedene Merchandiseartikel, von Figuren bis zu Gegenstandsrepliken ist alles dabei. Sea of Thieves ist natürlich auch Teil dieser Sammlung, wenn auch im Moment nur zu einem geringeren Anteil.
[F]: Erzähl uns noch irgendwas Interessantes über dich. Alles ist erlaubt!
[A]: Vor einer Weile fragte mich jemand im Urlaub, ob ich mal ein Schiff steuern wollte. Als ich einwilligte, wurden die etwa 200 Passagiere sofort davon in Kenntnis gesetzt, dass jetzt ein „blinder Mann“ am Steuerrad stehe. Zu allem Überfluss wurde dann auch noch der Titelsong von Titanic gespielt. Ich muss wohl nicht dazusagen, dass das weder bei mir noch bei meinen Mitreisenden für großes Vertrauen sorgte. Aber es ging alles gut aus. Ich schlug mich problemlos als Steuermann und niemand auf Crew- oder Passagierseite ging über Bord!
Und damit beenden wir unser aktuelles Community Spotlight! Vielen Dank an SightlessKombat, dass er sich die Zeit genommen hat, um mit uns zu reden. Ihr könnt ihn drei Tage pro Woche bei Twitch und auf seinem YouTube-Kanal erleben. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, was SightlessKombat zur Welt des Gamings und zur Barrierefreiheit beiträgt, schaut auf seiner Website und bei Twitter vorbei.
Wenn ihr mehr über unsere Community erfahren wollt, dann seht euch unsere älteren Community Spotlights an oder scrollt euch durch unseren regelmäßig aktualisierten Community-Hub. Bis zum nächsten Mal!